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Grau in grau

Es regnet – noch immer. Es hat gestern Nacht angefangen, kurz nachdem ich das Notebook zugeklappt hatte. Und jetzt regnet es immer noch. Ach Mist, das könnte unsere Pläne für heute durchkreuzen. Wir wollten ja in den Norden und von dort aus Richtung Süden herunter fahren. Na mal schauen. Gehen wir erstmal frühstücken.

Während wir uns noch fertig machen wird der Regen weniger. Es nieselt aktuell nur noch. Dann lass uns mal schnell zum Frühstück gehen bevor es wieder mehr wird.

Beim Frühstück merken wir aber, wie es draußen wieder mehr regnet, Ist ja blöd, und nun? Wir reden ein Stückchen darüber, ob wir in den Norden fahren sollen oder nicht. Ob es sich lohnt oder nicht. Und wir kommen zu dem Schluss: Wir fahren. Was macht es denn schon wenn es regnet? Die Natur ist noch genauso schön, nur der blaue Himmel fehlt halt auf den Bildern. Aber sonst? Genau, also lass uns aufbrechen 😉.

Die Fahrt ist länger als gedacht

Wir fahren vom Hotel aus los und müssen Maps regelrecht zwingen, dass wir nicht durch Korfu Stadt direkt durch fahren. Immer wieder möchte uns Maps dort entlang schicken. Erst, als wir an der richtigen Stelle abgebogen sind, hört das auf. Endlich 😅.

Wir fahren ungefähr die Strecke, die wir gestern Abend auf dem Rückweg genommen hatten. Und desto weiter wir fahren, desto besser wird das Wetter. Beim Kaiserstuhl ist dann der Himmel sogar schon Blau 😊.

Das macht Hoffnung, dass es zumindest nicht mehr so regnen wird. Das wäre nämlich fürs Laufen blöd 🙈. Die Kamera und wir halten das locker aus, aber der Untergrund ist dann so rutschig und wir müssten deutlich mehr aufpassen.

Ein unerwarteter Shopping-Stop

Auf dem Weg kommen wir an einem Laden vorbei, bei dem uns schon aus dem Auto heraus die Holzarbeiten auffallen. Da halten wir doch mal kurz an und werfen einen genaueren Blick drauf. Sonst machen wir sowas ja fast nie.

Wie sich herausstellt, fertigen hier Vater und Mann der Verkäuferin selbst Brettchen, Schalen, Untersetzter und vieles mehr aus den holz des Olivenbaums. Aber das ist nicht nur einfach ausgeschnitten, nein. Die natürlichen Löcher im Holz sind mit Epoxidharz aufgefüllt und das in verschiedenen Farben. Das schaut echt schön aus. Gerade, wenn man es gegen das Licht hält 😊. Und dass es noch besser aussieht, haben sie Hobelspäne mit eingearbeitet. Echt eine coole Idee.

Wir schauen und schauen und dann nehmen wir tatsächlich etwas mit. Für uns selbst eine Seifenschale, denn unsere aus Bambus ist leider kaputt. Und dann noch Salatbesteck als Mitbringsel für die Familien. Das ist vielleicht etwas Klischeehaft, aber wenigstens verstaubt es dann nicht in den Schubladen – hoffentlich zumindest 😅. Dann fahren wir aber auch schon weiter, wir haben noch was vor.

Über eine Stunde Fahrt

Wir kommen am heutigen ersten Punkt auf unserer Liste an – Cape Drastis. Fast eineinhalb Stunden haben wir dafür gebraucht, und da sind die Zwischenstopps fürs Einkaufen, für Fotos und fürs Souvenir-Shopping schon herausgerechnet. Die Insel ist doch nur 61 Kilometer lang…Aber gut, durch die vielen schlechten Straßen kommt man nur langsam vorwärts 🙈.

Dann heißt es Parkplatz suchen. Und das ist gar nicht mal so einfach, denn die schmale Straße ist sowieso schon einseitig zugeparkt und es ist eng. Dann wollen welche raus und andere blockieren den Weg. Aber wir schaffen es, dass wir einen Parkplatz ganz oben auf der Kuppe des Berges bekommen. Nun können wir die kurze Wanderung antreten.

Was für ein Ausblick

Es geht Bergab, stetig. Zwischendrin entdecken wir noch links am Wegrand einen ausgetrampelten Platz – das schauen wir uns natürlich genauer an. Da der Boden sehr lehmig ist, müssen wir etwas vorsichtiger sein. Die Wanderschuhe sind perfekt auf Steinen und bei Nässe, aber wenn das Profil mit Lehm zugesetzt ist, dann haben wir hier auch keine Chance mehr 😅.

Wow, ist das ein Ausblick. Wir stehen direkt am Rand einer Steilklippe und schauen hinab. So ungefähr 60 bis 70 Meter unter uns sehen wir dann die Bucht – mit richtig türkis blauem Wasser. Und das, obwohl es stark bewölkt ist, also wirklich gar keine Sonne scheint. So unbeschreiblich schön 😍.

Während wir wieder zum Hauptweg runter krabbeln, denke ich so über diesen steilen Abhang nach. Schon gefährlich, wenn da einer Abrutscht. Schließlich wollen doch alle immer ganz vorne sein und ja alles sehen. Seltsam, dass das nicht ein wenig abgesperrt ist…

Und der nächste Viewpoint

Kaum 100 Meter weiter bietet sich uns dann der nächste super schöne Ausblick auf abgespülte Felsen im Meer. Und wieder diese Wasserfarbe – das ist bisher tatsächlich die das schönste Türkis, das ich selbst je gesehen habe. Und ich war ja nun doch schon viel unterwegs.

Den Weg weiter runter geht es noch ein Stück so weiter, dann macht der Weg eine Biegung und wir laufen in einen Wald – wenn man es denn so nennen möchte 😅. Da fällt uns gleich wieder die Prozessionsspinnerraupe von gestern ein, da läuft man dann gleich mit einem anderen Blick unter den Bäumen durch, viel unentspannter irgendwie 🙈.

Und es geht wirklich durchgehend nur bergab. Mal mehr, mal weniger steil. Aber immer den Berg hinunter. Nadine hat schon etwas bammel vor dem Rückweg 😅. 

Auf dem Weg holen uns noch zwei Britinnen ein, weil wir so viel stehen und schauen. Und ihr macht euch kein Bild, wie die herum laufen. Nur im Bikini watscheln sie hier herunter, und das bei einsetzendem Nieselregen. Aber das lustigste, die Bikinis sind vollkommen überfordert und kaum noch sichtbar 🙈. Muss man denn so in aller Öffentlichkeit herum laufen, nur weil man gerade Urlaub hat? 

Was für eine Bucht

Das gut ist, wir hängen die beiden erstmal ab. Aber wie gesagt, der Nieselregen hat wieder angefangen. Und dann laufen wir die letzten Meter auf dem Weg unter Olivenbäumen, die komplett über den Weg gewachsen sind. Eine schöne Kulisse, da muss ich nachher auf dem Rückweg definitiv noch ein Foto machen. 

Wir laufen direkt auf die Bucht zu und – uns stockt ein wenig der Atem, weil es so schön aussieht. Die Felsen sind vom Meereswasser so ausgespült, dass diese Bucht entstanden ist. Dabei sind Schichten aus Ton und Stein frei gelegt worden, die man jetzt sieht. Und diese Abwechslung im Stein ist deutlich sichtbar. Und dann wieder diese Wasserfarbe 😍. Wie schön muss das erst mit Sonnenlicht aussehen? 

Wir klettern ein wenig die Seite der Bucht nach vorn, um einen besseren Blick und Standpunkt für Fotos zu bekommen. Dann noch ein paar Fotos von uns und anschließend einfach nur genießen 😊.

Und es regnet wieder mehr

Nach 20 Minuten und einigen weiteren Fotos treten wir den Rückweg an. Die beiden Britinnen sind jetzt nämlich auch da und gehen sogar baden. Ohne jetzt gemein sein zu wollen, aber das mag ich wirklich nicht auf den Fotos haben 😅. Also laufen wir den Berg langsam wieder hoch. Doch dann wird aus dem leichten Nieselregen mehr Regen. Also vorsichtshalber mal die Kamera in den Rucksack packen und den Regenschutz drüber. Die Kamera ist sowieso schon nass genug 🙈.

Auf Halber Stecke entdecken wir einen Pfad, der seitlich auf die Spitze des Felsen zu führen scheint. Nadine wartet lieber erstmal und lässt mich voraus laufen. Doch nach 100 Metern ist dann auch Schluss, Ein provisorisches Tor versperrt mir den Weg. Hier leben scheinbar Menschen 😳. Zumindest den Baracken und Zeltbauten nach. Na lieber mal umdrehen. Auf den 100 Metern Rückweg entdecke ich so viel Müll im Gebüsch, vermutlich alles von denen. Da bekomme ich innerlich richtig Wut 😡. Die gehören sich dafür eigentlich von den Klippen geworfen, denn her schaffen können sie den Mist ja schließlich auch, also sollten sie das auch wegräumen.

Nächster Halt, Katevasidi Beach

Wieder oben angekommen suchen wir den nächsten Punkt auf der Karte. Aha, nochmal ein Ausblick – ah nee, das ist eigentlich eine Bar und da sieht man nicht so wirklich viel. Dann den übernächsten Punkt. Joa, eine Bucht beziehungsweise ein Strand. Das machen wir. 

Also ausparken und los – nope. Erinnert ihr euch noch an die einseitig zugeparkte Straße, von der ich vorhin geschrieben habe? Da parkt jetzt gegen die Fahrtrichtung ein Auto, das auch noch halbwegs schief. Und direkt bei der Beifahrertüre steht eine Frau. Und wegen der komme ich nicht vorbei… Also warte ich. Dann geht sie einen Schritt weiter nach vorn. Aber dass ihr Hinterteil noch immer voll in die Fahrbahn ragt, das versteht die nicht. Soll ich erst Hupen? Dann geht sie aber von selbst hinter das Fahrzeug und wirft uns verächtliche Blicke zu. „Die kann schon so blöd schauen, so schlank wie sie meint, ist sie halt einfach nicht“ sage ich noch zu Nadine 😂. 

Dann fahren wir ca. 20 Minuten und merken, da kommen wir mit dem Auto nicht runter. Also parken wir an der Hauptstraße in einer Bucht. „Die 900 Meter können wir auch laufen“ meint Nadine noch so.

Es geht wieder den Berg hinunter

Dann laufen wir los. Und wie sollte es auch anders sein, es geht bergab. Nadine stöhnt schon bei dem Gedanken, dass wir da dann wieder rauf müssen 🙈. Aber hilft nichts, wer was sehen möchte, der muss auch ein bisschen was auf sich nehmen.

Wir werden dann unten aber 100 Meter vor dem Strand gebremst, weil einfach der Weg fehlt. Der ist weg gespült. Es geht dafür aber noch ein Trampelpfad bis runter an den Strand. „Das lassen wir lieber, es ist zu glitschig und rutschig dafür“ muss ich feststellen, denn das ist selbst mir etwas zu unsicher. Zumal hier scheinbar schon länger kein Tourist mehr war, so wie alles zugewachsen ist. Dafür entdecken wir aber noch einen kleinen Wasserfall, der durch den Bachlauf dieses Tal herunter entstanden ist.

Auf dem Weg zurück zum Auto entdeckt Nadine noch Kaulquappen in dem kleinen Bächlein. Und allgemein, wie klar das Waser ist… Ja gut, es hat ja auch geregnet und das wird bestimmt ein Großteil Regenwasser sein.

Porto Timoni schaffen wir definitiv noch

Wir laufen wieder den Berg hoch. Es geht unerwartet leicht und schnell. Selbst Nadine ist überrascht und meint noch so, dass sie jetzt vielleicht warm gelaufen ist 😂. 

Am Auto angekommen, suchen wir den nächsten Punkt heraus. Die Wahl fällt auf den Porto Timoni Beach, wobei eigentlich einen Viewpoint da, denn der Strand selbst wird sich nicht richtig lohnen. Porto Timoni ist nämlich eine schmale Sandbank zwischen zwei Felsen im Wasser, die beide miteinander verbindet. Und das sieht man nur von oben, nicht von unten. Also aufbruch.

Auf dem Weg nach Afionas – der ort direkt vor Porto Timoni  – halten wir noch einmal an, weil der Ausblick einfach so schön ist. Dann fahren wir in den ort und kommen an einem Parkplatz vorbei. 3 Euro wollen die haben. Aber die Straße geht noch weiter, deswegen fahren wir auch weiter. 

Ein paar Kurven später sehen wir links am Hang Autos stehen. Die ersten stehen da, wo mit gelb das Parkverbot gekennzeichnet ist. Aber 20 Meter weiter ist da nur noch eine weiße Linie und ein freier Parkplatz. Den nehmen wir doch. Nur noch wenden und dann kann es auch schon los gehen.

Ein schönes altes Städtchen ist das

Wir laufen in eine alte Stadt, vielmehr in einen alten Stadtteil hinein. Und da sehen wir auch nochmal einen gebührenpflichtigen Parkplatz. Aber wir sehen nicht, was der gekostet hätte, nur dass er was kostet. Egal, die Häuser sind spannender und Fotogener 😅.

Nach einigen Fotos und Videos und nachdem Nadine sich noch einen Souvenirladen angeschaut hat, geht es weiter. So haben wir uns eine typische Stadt hier auf Korfu vorgestellt. Aber bisher waren die Städtchen eher heruntergekommen, baufällig und nicht so wirklich schön.

Und dann kommen wir automatisch zu dem Weg, der zu Porto Timoni Beach und zum Viewpoint führt. Da müssen wir lang, den steinigen und felsigen Weg. Mal sehen wie weit das ist 😊.

Fast wie bei Koh Tao die Nangyuan Inseln

Es geht wirklich über Stock und Stein und natürlich bergab. Wie sollte es auch anders sein 😅. Dabei überholen wir drei Russen, zwei Kerle und ein Mädel. Das trägt nur leichte Sandalen. Diese Info ist aber in sofern wichtig, dass die Steine hier am Boden wirklich scharfkantig sind und es extrem felsig ist. Also definitiv nicht das richtige Schuhwerk 🙈.

Wir kommen zu einem Punkt, an dem gerade zwei Niederländerinnen Fotos von sich machen. „Das wird wohl der Aussichtspunkt sein, oder?“ frage ich Nadine. Sie vermutet mal ja. Dann bemerken uns die beiden Frauen und gehen beiseite. Und beide haben ebenfalls nur leichte Sandalen an. Der ersten wird das auch zum Verhängnis, ich muss sie stützen und helfen, dass sie aus dem kleinen Weg heraus kommt. Die zweite ist entweder geschickter oder schmerzbefreiter – sie will keine Hilfe 😂.

Dann gehen wir vor an den Felsenrand und staunen nicht schlecht, als wir die doppel-Bucht sehen. Und wieder, trotz der der fehlenden Sonne schaut das Wasser sooooo schön aus 😍. Wir machen Fotos, Selfies und erfreuen uns an der Natur. Dann merken wir, dass die beiden Niederländerinnen noch da sind. „Haben die beiden etwa nur für uns Platz gemacht?“ – Nadine nickt.

Was schaffen wir denn noch?

Wir laufen noch ein wenig den Berg hinab, aber es ergibt sich keine so schöne Aussicht mehr. Und weil man diese schöne Formation von unten sowieso nicht sieht beschließen wir, wieder um zu kehren. Der Weg wird sowieso schon etwas anstrengender.

Ich bin gerade am fotografieren, da überholen uns die beiden Niederländerinnen – mit ihren Sandalen. Mensch haben die einen Schritt drauf, dafür, dass es in den Niederlanden ja eigentlich keine richtigen Berge gibt. Und das noch mit Sandalen… Respekt dafür 👍.

Wieder oben im Örtchen angekommen – Nadine ist etwas außer Puste – versuche ich noch ein paar schöne Aufnahmen zu machen während Nadine in die Souvenirshops schaut. Dann gehen wir zum Auto und überlegen, was wir heute noch schaffen. Es ist schließlich schon nach halb 5. „Der Wasserfall da, der geht auf jeden Fall noch“ sagt Nadine, während wir in die Karte gucken. „Ok, dann lass uns mal los fahren und dann schauen wir, ob wir noch etwas schaffen könnten.“

Ok, das macht dann keinen Sinn mehr

Wir fahren doch etwas länger. Knappe 30 Minuten – zumindest gefühlt. Dan sind wir am Wasserfall. Aber nicht nur beim Wasserfall kommt das Wasser von oben, sondern auch aus den Wolken kommt wieder einiges an Wasser. 

Wir schauen uns den Wasserfall dennoch an und machen Fotos, wenn wir denn schon einmal da sind. Aber der Regen wird schlimmer und schlimmer, schnell ins Auto.

Hmm, und nun? „Naja, es ist sowieso schon halb 6 durch, vielleicht machen wir doch lieber zum Hotel zurück und schauen da, was wir morgen machen wollen?“ fragt Nadine. Guter Plan, denn bei dem Regen lohnt es sich nicht mehr, noch wirklich was anzuschauen. Na dann Navi, wie lange brauchen wir? 

Whaaaaat, über eine Stunde? Krass, hätte nicht gedacht, dass es sich so weit zieht. Na gut, dann starten wir doch mal.

Planung für morgen

Tatsächlich brauchen wir wegen den Straßen noch länger als die Stunde. Wir sind teile der Straße von gestern und heute morgen gefahren, aber dennoch lassen es Kurven und Schlaglöcher nicht zu, mal konstant schneller zu fahren 🙈.

Dennoch schaffen wir es, zügig voran zu kommen. Deswegen sind wir nach ziemlich genau einer Stunde und 20 Minuten dann am Hotel. Und Nadine hat Hunger. Also wieder ohne Duschen ans Buffett, Deo muss reichen 😂.

Wir planen, dass wir zum einen morgen früh nochmal wegen dem Wetter schauen und dann final entscheiden. Aber dass wir es ansonsten so machen wie heute. Und ich finde, das ist ein guter Plan 😉.

Ansonsten war es das dann auch für den Tag. Es regnet etwas weniger, nieselt dafür nur noch – unschön genug. Also ab aufs Zimmer, noch zwei Kaffee vorbereitet und dann mit dem Notebook auf dem Schoß schreiben 😉.

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