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Dieser lästige Wecker

klingelt und es ist noch dunkel draußen… Mühsam quäle ich mich aus dem Bett. Dann noch schnell die Sachen in den Rucksack packen und ab ins Auto, dass ich möglichst früh noch in Nordirland ankomme, bevor alle anderen Touristen da sind.

Oh ja, da war ja was… Das Auto ist ja ein Rechtslenker :). Da muss ich mich noch dran gewöhnen.

Also schwinge ich mich in meinen kleinen Up auf den rechten Platz und fahre los. Ein gutes Stückchen außerhalb von Dublin muss ich entsetzt feststellen, dass ich irgendwie eine Stunde zu früh dran bin. Wie konnte das nur passieren? Hab ich den Wecker falsch gestellt? Vielleicht hat das Handy gesponnen und die falsche Zeit zum Klingeln genommen, Irland hat ja schließlich eine Stunde Zeit Versatz… Naja, was solls. Dann bin ich nicht – wie ursprünglich geplant – um fünf losgefahren, sondern um vier.

Ich steuere das erste Zwischenziel an

Mein erstes Ziel ist der Tollymore Forest Park. Der liegt indirekt auf dem Weg. Aber bevor mich das Navi bis zum Ziel leiten kann sehe ich schon eine schöne alte Kirche. Da muss ich natürlich mal anhalten 😉

Nach ein bisschen umherlaufen leitet mich mein Navi dann weiter, direkt zum… Ausgang vom Tollymore Forest Park. Und überall hier stehen Parkverbotsschilder. Super, wo ist hier bitte der Parkplatz?

Also mal schnell rechts, äh… links rangefahren und im Navi schauen. Nach wenigen Minuten ist mir aber erstmal nach Frühstück. Also den nächsten Spar-Supermarkt ins Navi eingegeben und ab in die nächste Ortschaft – Newcastle.

Auf zu meinem neuen Lieblingssupermarkt

Am Spar angekommen fällt mir erst so recht auf, dass ich schon in England bin und eigentlich Pfund brauche. Also das Geld 🙂 Na dann, erstmal mit der Kreditkarte zahlen und da ich sowieso schon mal hier bin kann ich auch gleich noch kurz im Ort umherlaufen. Vielleicht finde ich da noch einen ATM.

Newcastle erkunden

Die Promenade ist echt schön, abgesehen davon, dass es windig, kalt und sehr bewölkt ist. Ich laufe noch ein bisschen umher und schaue, was mir Google in Sachen ATM so vorschlägt. Zwei stück direkt in der Nähe. Ich laufe zum ersten Ziel und finde: ein Haus. Ein privates Wohnhaus. Hier ist definitiv kein ATM zu finden. Na dann, auf zum zweiten eingezeichneten Punk. Und hier ist: wieder kein ATM. Langsam zweifle ich an Google und schau nochmal nach. Ein paar Meter weiter soll eine Bank sein. Da gibt’s doch sicher einen ATM. Aber dieses Mal, nicht nur kein ATM, sondern gleich gar keine Bank. Ich geb auf. Dann muss es eben erstmal ohne Bargeld gehen.

Versuch Nummer zwei

Zurück am Auto fahre ich wieder in Richtung des Parks. Dieses Mal von einer anderen Seite aus kommend und siehe da: hier ist die Einfahrt. Das Tor, durch das ich fahre ist echt der Hammer. Und hier steht was von einer Parkgebühr… die werden schon Kreditkarte akzeptieren. Ich fahre also weiter und komme an ein kleines Ranger-Häuschen, das geschlossen hat. Davor steht ein Parkautomat. Fünf Pfund soll das Parken kosten und dieser Parkautomat akzeptiert Kreditkarten – nicht!

Langsam zweifelnd, ob ich nicht hätte lieber weiter fahren sollen statt den Park zu besuchen, fahre ich den Schildern mit der Aufschrift „EXIT“ nach. Aha, hier war ich vorhin schon mal. Na dann mal in den Nebenstraßen schauen. Die Anwohner müssen ja schließlich auch irgendwo parken. Und nach wenigen Minuten finde ich tatsächlich einen Parkplatz. Während ich einparke rede ich mir dann auch ein, dass es Wochentags und Morgens ist, sodass die Anwohner sicherlich sowieso Arbeiten sind und daher ich bestimmt keinem den Parkplatz wegnehme. Ja, damit kann ich für ein bis zwei Stunden klar kommen.

Also auf in den Park. Einige Meter sind zu laufen und dann steht man plötzlich inmitten einer bunten Blumen und Pflanzenwelt… Atemberaubend. Ich fühle mich wie in Asien oder Belize, aber nicht wie in Irland.

Wunderschön gepflegte Wege, schöne alte Brücken und eine herrliche Natur ist das hier. Ich folge dem Rauschen des Flusses und laufe diesen dann entlang. Entlang des Flusses finde ich mehrere kleine Wasserfällchen und mache immer wieder Fotos. Dann auch noch etwas ähnliches wie ein alter Durchgang aus Steinen… Einfach atemberaubend. Hier könnte ich schon einen ganzen Tag verbringen.

Nach ca. einer Stunde drehe ich dann um und gehe zurück zum Auto. Ich muss schließlich noch weiter.

Kein Strafzettel 😊

Zurück im Auto und glücklich, dass ich keinen Strafzettel habe, fahre ich weiter. Da es jetzt auch richtig Hell ist und die Wolken sich langsam lichten kann ich während meiner weiteren Fahrt auch die Gegend genießen. Malerische Hügel, bewachsen mit Grasweiden, auf denen viele Schafe und Lämmer stehen, abgetrennt von Hecken. Einfach traumhaft schön.

Mein nächstes Ziel ist eine Straße, eine von Buchen eingefasste Allee. Und diese habe ich auf meiner Liste, weil ich hier wunderschöne Bilder gesehen habe. Außerdem ist diese Straße bekannt aus Game Of Thrones. Ok, ich schaue das nicht an, aber ich finde die Natur immer schön, daher lasse ich mir so etwas natürlich nicht entgehen, wenn ich schon mal hier bin – und sowieso direkt vorbei fahre.

Die Allee

Angekommen bei „The Dark Hedges“ kann ich mich freuen, denn es sind echt wenig Leute hier. Und diese Allee ist der Hammer. Einmal hin und zurück gelaufen mit einigen Bildern mache ich mich auf den weiteren Weg. Während ich so zum Auto schlendere kommt mir eine Gruppe entgegen: Game Of Thrones – Tour … Ich freue mich innerlich, dass ich schon wieder gehe, denn es ist ein ganzer Reisebus voll.

In luftige Höhe auf einer Hängebrücke

Das nächste Ziel ist ebenfalls eine Attraktion aus der Serie. Aber wieder: ich habe sie nicht deswegen ausgewählt. Das Ziel heißt „Carrick-a-Rede“, eine alte Hängebrücke zu einer kleinen Felsinsel, die die alten irischen Fischer damals genutzt haben, um dort zu fischen.

Die Menge an Touris hält sich auch hier in Grenzen. Der Eintritt kostet 6,5 Pfund und ich kann mit Kreditkarte zahlen – yay 🙂

Ich kann mich entspannt umsehen und meine Fotos machen. Und ich treffe drei Frauen wieder, die schon bei der Allee waren und sehr geschwätzig sind.

Als ich dann auf dem Rückweg bin kommt gerade eine Gruppe Franzosen an. Wieder ein Reisebus voll, eher sogar zwei… vermutlich eine Klassenfahrt. Wieder einmal freue ich mich innerlich, dass ich so zeitig dran bin 🙂

Ruinen bestaunen

Als nächstes geht’s zum „Kinbane Castle“, eine schöne alte Burgruine auf einem Felsen, der an der Küste aus dem Wasser ragt. Das Problem nur: ich muss ewig viele Stufen hinab laufen, die ungleichmäßig hoch sind und eine echt unangenehme Schrittlänge haben. Aber was solls, das kenne ich ja schon von den unzähligen Wasserfällen aus Asien.

Auch hier wieder, fast keine Touris. Zwei oder drei andere sind noch hier und ich kann ungestört die Schönheit der Küste, der Burg und der Natur genießen.

Und nach eine halben Stunde geht es die ganzen Stufen wieder hoch zum Auto – auf zu dem wohl bekanntesten Bild von Nordirland: „Giants Causeway“.

Auf zu einer teuren Legende

Als ich ankomme, ist es halb 5 Nachmittags. Ich folge der Beschilderung zum Eingang  und darf wieder meine Kreditkarte vorzeigen. 12,5 Pfund kostet mich der Eintritt, der Audioguide und das Parken. Wobei das Ticket so oder so so viel kostet. Abgesehen davon, dass ich mich ärgere das es so teuer ist, habe ich auch die Vermutung, das ich auch umsonst hier rein gekommen wäre. Was solls, ich habe eineinhalb Stunden bis der Audioguide zurückgegeben werden muss, denn um 6 Schließen die.

Ich laufe der Straße entlang und höre aufmerksam dem Audioguide zu. Beim ersten Punkt wird mir erzählt, dass der Felsen aussieht wie ein Kamel das liegt. Beim zweiten Punkt wird mir dann etwas über die Felsformationen der Küste erklärt. Und dann bei einem der nächsten Punkte gibt es dann die Erklärung, wieso die Steine die Eckige Form mit 5, 6 oder 7 Ecken haben. Und dann auch noch, dass einige 100 Meter lang sind. Ich Staune nicht schlecht, wie groß dieses „Steinfeld“ ist.

Dann sehe ich einen Weg, der noch deutlich weiter geht und an dem es noch ein bisschen was zu sehen gibt. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich noch eine Stunde habe. Also auf und dem Weg folgen. Vorbei an einem Fels der die Form eines Schuhs hat wird mir erklärt, dass dieser die der Schuhgröße 128 entspricht und dass die Person ca 16 Meter groß sein müsste. Dann geht es einen Trampelpfad steil bergauf. Und hier treffe ich die auch drei redseligen Frauen wieder 😀

Ein Stückchen weiter gibt es dann sehr hohe dieser Felsen. Der Audioguide erzählt mir, dass es aus einem bestimmten Blickwinkel aussieht, als würde ein Löwe das Maul aufreißen. Ich sehe das zwar nicht, aber na gut 🙂

Und die Uhr sagt „Umdrehen“

Dann gehe ich noch ein bisschen weiter, bis mir der Blick auf die Uhr zeigt, dass ich nur noch eine halbe Stunde habe. Also drehe ich um und mache mich auf den Rückweg… schnellen Schrittes. Aber warum kommen mir jetzt immer noch Leute entgegen? Hmmm, irgendwie muss ich was falsch gemacht haben…

Wieder am Eingang angekommen – eine Minute vor 6 – gebe ich den Audioguide zurück und sehe nun auch, wieso mir immer noch Leute entgegen kommen. Ich hätte wirklich auch ohne Eintritt einfach durch ein großes Tor gehen können :/ Super…

Aber da es sowieso schon zu spät ist, ist das Ärgern auch umsonst. Daher gebe ich ins Navi den nächsten Supermarkt ein und hole mir dort etwas zum Essen, bevor ich mich auf den Heimweg mache. Und der ist noch lang, sehr lang. Über 250 Kilometer und rund 3 Stunden zu fahren.

Endlich wieder bei meinem Homestay angekommen, nachts um 10, gehe ich noch Duschen und stelle mir den Wecker auf 9, denn ich bin KO. Aber so richtig… Und zum Schreiben komme ich auch nicht mehr, denn ich bin wirklich hundemüde.


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Irland • Der Norden der Insel – Reisebericht 2019
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