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Tag 4 – 470 Kilometer
Glück gehabt
Das frühe aufstehen lohnt sich. Ich kann ungestört frühstücken – wieder Toast mit Ei. Dieses Mal aber in einer extravaganten Variante: mit Käse 😀
Dann mache ich mich kurz nach 7 auf den Weg. Da ich eventuell noch Tanken muss, fahre ich mal Richtung Búðardalur. Vielleicht kann ich ja auch nochmal in den Supermarkt hier und ein paar Kekse kaufen 🙂
Tanken und Kekse sind aber nicht mein Hauptziel hier, sondern die Robbenaufzuchtstation 😉
Ich habe viele Bewertungen dazu schon im Vorfeld gelesen und die meisten beschweren sich darüber. Na mal schauen.
Da aber natürlich noch alles zu hat (abgesehen von der Aufzuchtstation), hab ich mir vorher noch ein kleines Schmankerl herausgesucht. Eine heiße Quelle – eingefasst mit Steinen – 20 Minuten nördlich von Búðardalur. Die Guðrúnarlaug Hot Springs.
Alleine im warmen Wasser
Schon auf der Straße merke ich: es scheint noch zu früh zu sein für alle anderen. Und als ich dann bei der Quelle ankomme bin ich komplett allein.
Eine gute Viertel Stunde genieße ich das heiße Wasser und entspanne. Dann langsam wieder umziehen und zurück nach Búðardalur. Hier stelle ich fest: Tanken lohnt noch nicht und der Supermarkt hat noch zu. Na dann auf zu der Aufzuchtstation.
Hier gibt es ein kleines Außenbecken, in dem zwei noch junge und nicht ganz ausgewachsene Robben schwimmen. Zum einen verstehe ich die Bewertungen. Zum anderen lese ich aber, dass die beiden Robben im Zoo in Reykjavík geboren sind und hier dann ausgewildert werden, sobald sie ausgewachsen sind. Wenn das wirklich so ist, dann finde ich es wirklich gut.
Der nächste Halt
Mein nächster Punkt auf der Karte ist das Eiriksstadir – Viking Longhouse. Ein hergerichtetes altes typisches Haus der damaligen Zeit. Es liegt an der Straße 586 – Mal wieder eine typische Straße, die nicht asphaltiert ist.
Dann geht es weiter. Weiter Richtung Staður und dann zu den Wasserfällen Benefoss, Ankafoss und Attifoss.
Google leitet mich die Straße einfach weiter entlang. Nach einigen Metern stelle ich etwas verwundert fest: Mein GPS-Signal scheint nicht zu stimmen. Ich fahre angeblich neben der Straße…
Ok, einfach mal weiter. Und da ist die Straße plötzlich zu ende. Ein Homestay steht vor mir. Ich zweifle langsam daran, dass ich auf der richtigen Straße bin und mir wird klar, dass mein Handy Recht hatte. Also Retour und den Weg suchen, den ich fahren muss.
Plötzlich wird die Straße fast unbefahrbar
Nach gut einem Kilometer komme ich an eine Brücke, die links von mir weg geht. Das muss mein Weg sein. Also fahre ich über die Brücke und will dem Weg folgen bis mich ein Schild stoppt: 4×4
Hmmm, irgendwas passt hier nicht. Ich schaue auf die Karte und da steht nichts von einer F-Straße. Also noch ein paar Meter weiter und erstmal bei einem Wasserfall anhalten. Und schon die paar Meter machen mir klar: die Straße kann nicht für normale PKW gedacht sein. Also noch zwei drei Fotos und dann mal genau googeln – ähm, recherchieren :D.
Und siehe da, die 586 ist laut Erfahrungen anderer nur mit einem Jeep befahrbar. Na dann, umdrehen und zurück. Aber der Umweg braucht laut Navi auch nicht viel länger, daher geht’s noch.
Beim Zurückfahren sehe ich dann auch das Schild, dass die 586 zur F-Road wird… hätte ich vorher mal besser aufgepasst 🤷♂️
So fahre ich wieder in Richtung der heißen Quellen und biege dann auf die 59 in Richtung Borðeyri ab.
Eine schöne geteerte Straße für viele Kilometer. Denkste! Nach einigen wenigen Kilometern wieder eine Schotterpiste, die aber recht gut zu fahren geht. Na was solls, dann eben mit 80 über die Holperstraße.
Wasserfälle ohne Parkplatz
Nach fast 40 Minuten komme ich da an, wo die Wasserfälle sein sollten. Aber Google hat mich hier ein wenig verarscht. Da wo ich anhalten soll, ist Hauptstraße. Nichts zum Parken.
Also wieder wenden und nochmal schauen – aber keine Spur von einem Parkplatz… Dann, gute hundert meter weiter kann ich erahnen, wo die Wasserfällt sind. Nur komme ich da nicht so einfach hin und außerdem ist fast kein Wasser drin. Also beschließe ich: die Wanderung mache ich beim nächsten Mal, aktuell lohnt es sich nicht.
Einkaufen und Tanken
Dann geht’s weiter Richtung Hvammstangi. Auf dem Weg dahin sehe ich noch die Tankstelle, an der mein Rabattchip am Mietwagenschlüssel mir was bringt und kann hier im Ort nochmal einkaufen.
Und im Supermarkt merke ich schon, der Norden ist verdammt teuer. Die Kekse kosten fast doppelt so viel wie bisher.
Dann parke ich noch um, denn weiter Richtung Küste runter, also 50 Meter weiter kann es Robben zu sehen geben – angeblich. Und während ich so einparke sehe ich im Auto neben mir zwei mir bekannte Gesichter: die beiden Hannoveraner von gestern 😅
Wir quatschen kurz, und sie sagen mir, dass es keine Robben zu sehen gibt. Und wir reden auch darüber, was die beiden und ich so als nächste Ziele haben. Und das ist sogar das gleiche 🙂. Also zeige ich ihnen noch kurz auf dem Handy wo es ist und wir fahren los.
Viel gesehen
Nachdem ich dann diese prächtigen Wasserfälle im Kolugljúfur Canyon gesehen hatte bin ich noch zu einem natürlichem Steinbogen gefahren, dem Hvítserkur. Leider haben die beiden diesen nicht auf ihrer Liste, sodass sie mir nun schon ein Stückchen voraus sind.
Anschließend noch zum Kattarauga, dem Katzenauge. Hier gab es aber Aufgrund vom Wind und mangels Sonne nichts zu sehen. Dafür konnte ich noch einen weiteren und fast noch schöneren Wasserfall bestaunen, den Reykjafoss.
Danach ging es dann aber auch schon in Richtung Unterkunft, mit kleinen Zwischenstopps mal hier und mal da natürlich 😀
Wo ist meine Unterkunft?
In Hólar angekommen stelle ich fest: meine Unterkunft ist nicht hier. Also schreibe ich meiner Gastgeberin und frage nach der genauen Adresse. Als Antwort kam nur das rote Haus hinter einer keinen Brücke 2 Kilometer außerhalb von Hólar. Na gut, dann fahr ich einfach mal die einzige Straße hier weiter.
Dann muss ich warten, weil jemand die Straße blockiert und mit den vorbeifahrenden Autos bzw. deren Fahrern quatscht.
Und nach 2 Minuten Stelle ich fest: es ist meiner Gastgeberin Nanna, die mich schon sucht 😀
Ok, dann fahre ich ihr mal hinterher und siehe da, Sie hatte Recht. Hinter einer kleinen Brücke das rote Haus. Nur hätte mir die Richtung noch etwas geholfen 😀
Dann werde ich gleich noch zum Abendessen eingeladen. Ihre Tochter und deren Mann sowie deren Sohn ist auch noch mit da. Und jemand, der hier scheinbar ein Dauergast ist, mit der Familie aber nicht in Zusammenhang steht…
Leckeres Essen und viele Infos
Nach dem Essen, dass eigentlich nur ein Resteessen war, reden wir noch über alles mögliche. Wie lange ich schon da bin, wie lange ich bleibe, was ich so gesehen hab und noch sehen mag, was ich so beruflich mache und was ich mir noch alles anschauen soll.
4 Leute sind unter anderem damit beschäftigt, mir Punkte auf einer Karte zu zeigen und mir Infos zu geben.
Nach knapp 1,5 Stunden wird es dann ruhig und ich kann mich endlich duschen. Und dann auch schon ins Bett gehen, denn heute waren es rund 470 Kilometer 🙂
Tag 5 – 440km
Ein ausgiebiges Frühstück und ich bin eigentlich viel zu spät dran
Ich habe mir gestern zwischendurch noch ein Ticket für Wale-Watching geordert. Das ist ca. 1,5 Stunden entfernt. Also schnell was zum Frühstück essen, denn es ist schon nach 7 und halb 10 muss ich in Verksmidjan Hjalteyri sein.
Nanna hat schon alles vorbereitet fürs Frühstück. Toast, Marmelade, Butter, Kaffe, Skyr… einfach mal der Ganze Tisch voll.
Während ich so esse und quatsch merke ich natürlich nicht wie die Zeit vergeht. Entsprechend bin ich dann etwas erschrocken und hektisch aufgebrochen, als es um 8 ist.
Am Schiff angekommen
Nach einer hektischen Fahrt (ich darf ja nur 90 fahren) und gerade so pünktlich komme ich am Hafen an. Ich bekomme mein Ticket – dass später sowieso keiner sehen will und werde gebeten mir einen Overalls anzuziehen.
Gesagt getan, und so warte ich am Schiff darauf, dass die Wal – Fahrt losgeht.
Knapp zweieinhalb Stunden sind wir auf dem Schiff im Fjord unterwegs und spätestens alle 10 Minuten kam einer dieser beeindruckenden Buckelwahle an die Wasseroberfläche. Einfach nur WOW 😍
Weiter gehts
Dann ging es weiter für mich. Erstmal nach Akurejri und einkaufen. Dann noch tanken und kurz in den botanischen Garten schauen.
Auf dem Waeg dahin fällt mir etwas im Rückspiegel auf. Aber seht selbst 😉
Nach dem botanischen Garten fahre ich weiter meine Route entlang. Erster ZWischenstopp: ein Wasserfall, der direkt in den Fjord, also ins Meer fällt. Beeindruckend und schön 😊
Nun muss ich ein weiteres Stückchen Strecke fahren. Ich habe bei GoolgeMaps ein Bild gesehen, das bei dem Ásbyrgi Canyon gemacht worden sein soll.
Ich fahre also so schön eine gute Stunde, halte noch kurz bei einem anderen Wasserfall an und fahre weiter.
Leider eine Enttäuschung
Bei dem Ásbyrgi Canyon angekommen muss ich feststellen: Der Canyon ist schön und beeindruckend und es gibt hier einen schönen Wald, aber das Bild dass ich bei Maps gesehen hab ist nicht von hier.
Eine halbe Stunde wandere ich umher und suche, aber dass kann einfach nicht hier sein.
Also fahre ich noch ein bisschen weiter und suche. Aber nichts. Nirgends hier im Umkreis von 5 Kilometern deutet etwas auf diesen Canyon hin. Ich muss mich einfach durchfragen.
Nachdem ich in einem kleinen Supermarkt an einem Campingplatz einen Ahnungslosen Asiatischen Mitarbeiter gefragt hatte, bin ich nun in der Information zu dem Canyon. Leider ist keiner da, den ich fragen kann – außer der Putzdame. Dann frag ich eben sie 😅
Und nach nichtmal einer Minute hab ich die Koordinaten im Telefon eingegeben bekommen. Wie ich vermutet habe: nicht hier 🤦♂️
Wenigstens ist der Canyon schön gewesen und außerdem habe ich noch einen Wasserfall für den Weg Richtung Unterkunft markiert.
Ein beeindruckend großer Wasserfall
Also auf zum Dettifoss Wasserfall und auf zum Honestay.
Ratet mal, was für eine Straße ich fahren muss: genau, einen Schotterweg. Ganze 25 Kilometer bis zum Wasserfall und dann nochmal fast 20 weitere…
Nach guten 30 Minuten komme ich am Wasserfall an. Und wow ist das laut hier. Ich gehe langsam Richtung Wasserfall und sehe schon, dass der starke Wind die Gischt einfach mal gute 100 Meter weit davon trägt. Das muss man gesehen haben.
Nach einem Stückchen schauen, Bilder und Videos machen und genießen gehe ich zurück zum Auto. Dabei sehe ich wieder einen Unimog auf dem Parkplatz stehen und denke mir: den gönne ich mir das nächste mal, dann kann ich überall bequem entlang fahren.
Und wie ich das noch so denke sitze ich wieder in meinem kleinen Hyundai i10 und springe fast schon von Schlagloch zu Schlagloch.
Ein übler Geruch steigt mir mal wieder in die Nase
Auf dem Weg zum Homestay fahre ich vorbei an einem Feld mit heißen Quellen. Das steht morgen auf dem Plan. Aber den Geruch nach Schwefel hab ich schon heute 🙈
Ein Stück weiter über einen Berg sehe ich dann einen wahnsinnig blauen See. Direkt neben einer Anlage für die Warmwasser Versorgung von Reykjahlið. Da muss ich einfach anhalten.
Ein paar Fotos später geht’s dann auch weiter, direkt zur Unterkunft. Hier angekommen schnell einchecken, Sachen verstauen, Abendessen kochen, duschen und dann nach ein bisschen schreiben ins Bett. 440km waren es heute. Das merkt man.
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