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Island - Osten der Insel - Markierung - Regionen

Tag 6 – 360km

Frühstücken und ab auf die Straße 

Heute variiert das Frühstück mal wieder ein bisschen. Statt wie bisher Toast und Ei separat: ein Ei-Nest im Toast mit Käse drüber 😁

Und dann geht’s auch schon los. Ein paar Punkte um den Mývatn See erkunden, der direkt an Reykjahlið anschließt. Allerdings muss ich feststellen, das der ein oder andere Punkt nicht erreichbar ist. Entweder ist Zaun drum herum oder es gibt einfach nichts zu sehen.

Dann weiter. Auf meinem Weg liegt eine Höhle mit einem heißen „See“ drinnen – Grjótagjá. Hier nehme ich gleich mal meine neue Stirnlampe mit und gehe mal rein. Und tatsächlich, das Wasser hier drin ist extrem heiß.

Island - Nordsland - Grjotagja Cave - Höhle

Die Grotte ist nicht groß und auch nicht tief drinnen im Fels, aber wunderschön. Von der Infotafel erfahre ich, dass man früher in dem kleinen See auch baden konnte. Aber seit einem kleinen Vulkanausbruch ist das nicht mehr möglich, denn das Wasser hat über 50 Grad. Stellenweise noch deutlich mehr.

Dann kam ich gestern abend auf meinem Weg zum Homestay ja noch an dem Feld mit den heißen Quellen vorbei. Hier halte ich nochmal kurz an. Und schon steigt mir wieder der Geruch in die Nase. Dieser Geruch nach alten fauligen Eiern 😀

Dieses Feld mit heißen Quellen ist auch interessant. An manchen Stellen sieht man, wie der Schlamm blubbert und das heiße Gas austritt. An anderen steigt einfach nur heißer Dampf aus einem kleinen Spalt auf.

Selbst aus einem Steinhaufen heraus qualmt es und zischt es. Die aufgeschlichteten Steine haben sich auch schon komplett verfärbt uns schimmer in bunten Farben. Wenn nur dieser Geruch nicht so schlimm wäre 😀

Island - Nordsland - Hverarönd - Heiße Quellen

Ewig nichts

Dann geht’s weiter. 100 Kilometer durch nichts. Und die Fahrten ziehen sich auf diesen Strecken, denn teilweise geht es mal 3 Kilometer nur geradeaus. Da sind Kurven dann schon ein Highlight. Das einzige was ich wirklich tun kann: dem Wind trotzen, der mich stark nach links drücken mag.

Nach rund einer Stunde komme ich an der Kreuzung an, an der ich mich entscheiden kann zwischen: weitere Häuser der alten Bewohner und einem kleinen Wasserfall oder Zeit lassen bei dem Stuðlagil Canyon.

Da das Wetter in Richtung der beiden Punkte Häuser und Wasserfall extrem schlecht aussieht, entschließe ich mich für den Canyon. Das ist übrigens der Canyon, den ich gestern vergeblich gesucht habe. Fast 200 Kilometer entfernt von gestern…

Auf der falschen Seite 

Nach 10 Kilometer Schotterpiste komme ich dann beim Canyon an. Dem Canyon, den ich gestern an der falschen Stelle gesucht habe. Voller Vorfreude wandere ich den kleinen Trampelpfad hinunter und… mist, das ist die falsche Seite des Canyons. Ich sehe zwar einen Teil des Canyons, aber bei weitem nicht das was ich erwartet habe.

Also zurück zum Auto und googeln. Wenn bloß dieser ekelhafte unnachgiebige Wind nicht wäre. Der bläst einem direkt den ganzen Dreck in die Augen…

Nach anstrengenden 10 Minuten auf die Karte von MapsMe und GoogleMaps starren finde ich den Weg, den ich nehmen könnte. Also los, nichts wie hin. Mehr als probieren kann ich es ja nicht 🙂

Ca. 5 Kilometer muss ich zurück fahren und stehe dann auf einem Parkplatz, ab dem ich scheinbar laufen muss. Hmm, genug Zeit hab ich ja, also wieso nicht.

Endlich die richtige Stelle gefunden

Der Weg zieht sich. Bis vor ein paar Minuten war ich noch am überlegen, ob ich hier nicht mit dem Auto entlang kommen würde 😀
Aber spätestens nach 500 Metern wird jedem klar, dass das nicht funktioniert 🙂

Das schöne an diesem Spatziergang – manche würden es auch als Wanderung bezeichnen – ich sehe viel mehr von der Umgebung. So geht es vorbei an einem Wasserfall, über Felder und durch Schafherden immer weiter.

Island - Nordsland - Studlagil Canyon - Wasserfall

Nach guten 5 Kilometern zu Fuß – die 5 Kilometer, die ich auch mit dem Auto auf der anderen Seite des Canyons mit dem Auto zurück gefahren bin – bin ich da, wo ich hin wollte. Nur wenige Touris laufen diesen Weg. Insgesamt habe ich 6 gezählt. Entweder sie finden es einfach nicht oder ihnen ist der Weg zu weit. So oder so: ich freue mich, dass fast niemand da ist.

Ich klettere hinab und da ist er,  der Canyon in seiner vollen Größe und Pracht. WOW, WOW und nochmal WOW 😯

Island - Nordsland - Studlagil Canyon - Schlucht

Ich bestaune die fünf und sechseckigen Felsen und freue mich ein bisschen darüber, dass ich die anderen Touris auf der falschen Seite stehe sehe. Wie sie verzweifelt versuchen das Bild machen zu können, dass auch ich auf google und Instagram schon gesehen habe. Nur klappt das von dort aus nicht.

Als ich vorhin selbst noch drüben war und zum Auto bin, kam mir ein Pärchen entgegen. Er mit Kamera und sie geschminkt bis zum geht nicht mehr. Die beiden werde ich hier sicher nicht sehen 😅

Nach guten 30 Minuten mache ich mich wieder auf den Weg zum Auto. Und dann in Richtung Eglisstaðid. Ich muss schließlich noch was einkaufen und tanken.

Doch noch ein Zwischenstopp mehr

Während ich so nach dem Supermarkt in MapsMe suche sehe ich noch einen Punkt in der Karte, den ich mir markiert hatte – einen Wasserfall. Also auf zum Bonus Supermarkt, ein paar Kekse kaufen und dann zum Wasserfall, kann ja nicht so lange dauern 😅

Beim Fardagafoss Wasserfall angekommen muss ich feststellen: hier muss ich ein Stück wandern 🙈
Ca. einen bis eineinhalb Kilometer stetig bergauf. Also los geht’s 😅

Oben angekommen kann ich nur sagen, dieser Weg lohnt sich. Und es sind verhältnismäßig wenige Touris da. Dann geht’s auch schon wieder zurück zum Auto und zum nächsten Ziel.

Dabei fahre ich durch ein wunderschönes Tal und nann auf das Meer blicken. Dann geht’s bergauf und mein kleiner Hyundai schnaufte schon. Mehr als der zweite Gang ist nicht möglich 😅

Fast ganz oben am Berg angekommen finde ich eine Parkbucht mit dem wohl schönsten Ausblick auf der ganzen Insel. Atemberaubend. Auch wie die Sonne gerade steht.

Und ich dachte schon, den schönsten Blick hatte ich schon

Eigentlich bin ich ja auf dem Weg zur Hauptstadt der Elfen. So lustig es auch klingt, die Isländer glauben an die kleinen Geschöpfe. Wie ich gelesen habe werden sogar ganze Straßenbaupläne über den Haufen geworfen, sobald sie denken dass Elfen genau da wohnen, wo die Straße entlang gehen sollte.

Auf jeden Fall fahre ich gerade so in das Tal hinab und wow wow wow. Das ist ein fast noch schöner Anblick.

Ich muss immer wieder anhalten, Fotos machen und Staunen. Wie ein Gemälde, mit dem perfekten Licht und alles stimmt einfach.

Island - Ostisland - Borgarfjördur - Ausblick

Die Hauptstadt der Elfen

Dann fahre ich weiter nach Borgarfjörður. Hier soll sie sein, die Hauptstadt.  Hier soll die Elfenkönigin in einem großen Felsen wohnen. 

Der Ort ist putzig, hat neben einem Campingplatz, Wandermöglichlkeiten, einem typischen altem Haus und dem Haupsitz der Elfen nicht viel zu bieten.

Island - Ostisland - Borgarfjördur - Hauptsitz der Elfenkönigin

Ich schaue mir das alles an, lasse noch trotz stürmischem Wind die Drohne steigen und mache mich dann auf den Rückweg. Und hier überrascht mich wieder das Tal von vorhin. Jetzt ist das Licht noch besser, noch perfekter. Die goldene Stunde.

Nachdem ich dann nochmal einige Bilder gemacht habe mache ich mich auf den Weg zum AirBnB. Ich darf noch meine Wäsche waschen, dann duschen und essen. Und dann ich nach 360 Kilometern der Tag auch rum 😊

Als es fast dunkel ist gehe ich nochmal raus um zu schauen, ob heute der Himmel klarer ist und es Nordlichter zu sehen gibt, aber leider nein… wie die letzten Tage auch schon: viel zu bewölkt.

Tag 7 – 350km

Ich hab da was vergessen

Der Tag fängt schon mal super an. Ich habe gestern Abend vergessen meine Wäsche in den Trockner zu tun. Also ist sie noch klamm… mein Plan: ein kurzes Trocken-Programm und derweil frühstücken.

Der Trockner soll so nur 25 Minuten brauchen und die Wäsche müsste zwar immer noch feucht, aber nicht mehr so nass sein. Perfekt, der Rest wird schon im Auto trocknen.

Dann frühstücken… das nächste Dilemma. Mein 2 Tage altes Toastbrot fängt das schimmeln an. Also doch kein Frühstück. Nur noch warten auf den Trockner.

Als der Trockner endlich fertig ist packe ich alles ins Auto und mache mich auf den Weg. Es ist halb 8, da wird schon was offen haben zum einkaufen, denke ich zumindest. Und während ich so Richtung Supermarkt fahre fällt mir ein, ich habe meinen Käse und die Tomatensoße von den Spaghetti gestern Abend im Kühlschrank liegen lassen 🙈

Schreckliche Öffnungszeiten 

Egal, das kaufe ich neu. Das lohnt die insgesamt 25 Kilometer und 30 Minuten nicht. So fahre ich dann 10 vor 8 auf den Parkplatz und – der Bonus hat zu. Macht erst um 11 auf.  Der Netto daneben zwar schon etwas eher, aber auch erst um 9.

Hilft nichts, dann muss das Frühstück eben noch warten. Ich schaue mir derweil einen Wasserfall in 15 Kilometer Entfernung an.

Als ich dann zurück bin öffner gerade der Netto. Was ein Glück. Und im Ofen der eigenen Bäckerei sehe ich schon Croissants liegen. Ungeduldig warte ich darauf. Nach 3 Minuten kommen sie aus dem Ofen und ich freu mich schon. Aber denkste, die Dame macht irgendwas, nur nicht einräumen… ganze 20 weitere Minuten muss ich warten bis ich die ersehnten Croissants bekomme 😕

Gestärkt geht’s weiter

Dann geht’s weiter – zu den Osterhöhlen. Die Fahrt dauert ca eine Stunde oder ein bisschen mehr. Zwischendurch sehe ich ein altes Steinhaus, dass in Anlehnung an den irischen Baustil errichtet wurde.

Angekommen bei dem Parkplatz der Höhle sind es nur noch gute 600 Meter bis zur Höhle selbst. Meine Meinung dazu: kann man weglassen.

Also weiter. Zu einem Wasserfall. Eine weitere Stunde fährt. Aber die lohnt sich sowas von. Abgesehen von dem Weg, den man wandern muss…

Eigentlich sind es zwei Wasserfälle. Der Litlanesfoss  und der Hengifoss. Direkt hintereinander. Doch es dauert ca 20 Minuten bis ich beim Litlanesfoss bin und nochmal eine knappe halbe Stunde bis ich zum Hengisfoss bin.

Der erste ist schon atemberaubend. Er fällt zwischen den eckigen Steinsäulen wie in Irland herunter. Nur dass hier die Säulen in alle Richtungen „gewachsen“ sind. Und dass diese deutlich höher sind.

Der zweite fällt an einer Wand herunter, in der man die Schichten der Vulkanausbrüche sehen kann. Rote Streifen ziehen sich horizontal durch den Fels. Einfach traumhaft schön.

Dann geht es den Wanderweg wieder zurück. Mir wird erst jetzt so richtig bewusst, wie steil es hier Abwärts geht. Beim hochlaufen kam mir das gar nicht so schlimm vor 😅

Auf Richtung Unterkunft

Die nächsten Ziele liegen alle auf dem Weg zu meiner nächsten Unterkunft. Fast alles Wasserfälle. Leider fängt es jetzt das regnen an. Aber irgendwie sehen die Täler dadurch auch schön aus. So richtig wolkenverhangen.

Island - Ostisland - Weg nach Fjadabyggd

Und dann komme ich auch schon bei meiner Unterkunft an. Mal deutlich eher als sonst. Kurz vor 7 ist es erst 😅

Nachdem ich jetzt dann schon gegessen habe gibt es nur noch ein was in der direkten Nähe, das ich heute noch machen werde. Ein Bad in einer heißen quelle nehmen. Durch Zufall habe ich die entdeckt 😁

10 Minuten fahre ich dahin. Es dämmert schon leicht und es sind auch nur noch so 3 oder 4 andere Leute da. 20 Minuten Wärme ich mich im heißen Wasser auf. Wobei heiß fast unerträglich heiß bedeutet und im Wasser auch übertrieben ist. Immer wieder muss ich mich auf den Rand des Beckens setzten weil es einfach zu heiß ist 🙈

Dann geht es in die Unterkunft. Ein Hostel, so nebenbei bemerkt. Noch etwas schreiben und duschen und dann nochmal nachschauen, ob es vielleicht doch noch Nordlichter gibt – leider wieder nicht. Trotz klarem Himmel…


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Island • Die Ostküste – Reisebericht 2019
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